Speedtests für Browser: darum taugen Benchmarks nichts!

Last Updated on 1 Jahr by TmoWizard

Werte Leserinnen und Leser,

das Jahr 2017 hat gerade begonnen und schon geht es munter weiter hier auf meinem Castle! :mrgreen: Wie der Titel des Artikels schon sagt möchte ich mehr oder weniger auf die verschiedenen Benchmarks für Browser eingehen und erklären, warum ich von diesen Teilen absolut gar nichts halt. Folgender Artikel beim Magazin ZDNet hat mich dazu inspiriert:

Browser-Performance: Chrome, Edge, Firefox und Safari

Ein Zitat daraus, Hervorhebung durch mich:

Meurer rät daher zur Leistungsbeurteilung von Browsern Testprogramme zu verwenden, die die Praxisanforderungen besser abbilden als die klassischen JavaScript-Tests Sunspider, Kraken oder Octane. Seinen Untersuchungen zufolge ist dafür derzeit am besten der Apple-Benchmark Speedometer geeignet.

Das klingt dabei sehr kompliziert, ist es aber nicht, wodurch dieser Artikel eher kurz gefaßt sein wird.

Viele Leute gehen ja immer wieder hin und testen die von ihnen verwendeten Browser auf Geschwindigkeit und schimpfen dann in den verschiedensten Foren darüber, wie lahm doch dieser und jener Browser ist während ihr eigener natürlich der Beste von allen ist! Im Grunde genommen sind diese Benchmarks jedoch völliger Blödsinn, denn jeder verwendet den bevorzugten Browser natürlich auf seine eigene Art und weise, wodurch es bei allen Tests zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen kommt.

Manche nutzen ihren Browser ohne irgendwelchen Erweiterungen, andere wiederum verwenden wie ich in ihrem Browser gleich mehrere Add-ons. Daß damit die ganzen Test hinfällig sind sollte eigentlich jedem klardenkendem Menschen einleuchten, wenn der eigene Verstand auch nur ein klein wenig mitarbeitet!

 

Benchmarks: Testumgebung vs. Realität!

Ich habe hier bei meinem SeaMonkey im produktiven Profil derzeitig sage und schreibe 63 Add-ons dauerhaft installiert, weitere teste ich immer wieder mal in verschiedenen Profilen. Die Anbieter der verschiedenen Browser testen diese jedoch auf einem frisch installierten System völlig ohne Erweiterungen, so daß ein entsprechender Vergleich gar nicht wirklich möglich ist und der Test völlig an der Realität vorbei geht!

Gerade SeaMonkey und Firefox sind ja vor allem wegen der einfachen Möglichkeit der Erweiterung durch Add-ons so beliebt, wobei das inzwischen ja auch für andere Browser gilt. Jedes Add-on hat aber auch entsprechende Auswirkungen auf die Geschwindigkeit des verwendeten Browser, folglich sind diese Tests auf einem produktiven System ein absolutes Unding! Sie gehen total an der Realität vorbei und haben damit keinen Aussagewert.

 

SeaMonkey vs. Firefox!

Ich erlaube mir immer wieder einmal so aus Spaß, daß ich SeaMonkey und den Firefox mit einem frischen und absolut leerem Profil gegeneinander bei solchen Tests antreten lasse. Dabei achte ich natürlich darauf, daß beide Browser auch den selben Gecko als Unterbau verwenden. Derzeit hängt SeaMonkey aus verschiedenen Gründen ja leider hinterher, wodurch ein realistischer Test nicht wirklich möglich ist.

Regelmäßig komme ich dabei zu dem merkwürdigen Ergebnis, daß die Suite zum Teil bedeuten schneller ist, obwohl daß dank deren Umfang eigentlich gar nicht möglich sein kann. Ein Test ging sogar mal soweit, daß mein SeaMonkey selbst mit dem von mir produktiv verwendeten Profil schneller war wie der Firefox mit neuem und leeren Profil, was natürlich ein absolutes Ding der Unmöglichkeit ist!

Aus dem Grund rate ich von diesen Test komplett ab sondern empfehle euch hiermit, daß ihr die verschiedenen Browser einfach mal so wie ich in der Praxis auf den von euch bevorzugt besuchten Seiten testet. Dann seht ihr nämlich direkt, welcher der Schnellere ist, wobei dieser nicht unbedingt auch der bessere sein muß!

 

Browser: Die Qual der Wahl!

Viele Leute gehen nun an dieser Stelle hin und lobpreisen den von ihnen bevorzugten Browser, so etwas gibt es hier auf dem Castle nicht. Ich verwende SeaMonkey vor allem aus dem Grund, weil diese Suite eben für mich die beste Wahl ist! Jeder hat seine eigene Art und Weise wie er arbeitet, dementsprechend braucht man dafür auch verschiedene Werkzeuge.

Auf einem Smartphone wäre SeaMonkey meiner Ansicht nach zum Beispiel komplett fehl am Platz, dafür ist diese Suite einfach nicht geeignet! Bei einem „normalen“ Rechner z. B. in einem Büro halte ich solche Suiten jedoch für äußerst sinnvoll, man braucht sich ja nur die verschiedenen Office-Versionen wie MS-Office oder LibreOffice betrachten.

Bei meiner Arbeitsweise kommt ein anderer Browser gar nicht in Betracht und zudem hat mein Rechner schlicht und ergreifend auch nicht die Power, als daß ich diesen mit entsprechend vielen zusätzlichen Programmen überlasten könnte! 6 GB RAM sind in der heutigen Zeit relativ wenig, für meine Zwecke jedoch ausreichend.

Nun werden diese Benchmarks jedoch meistens auch noch auf neuen Geräten getestet, so daß deren Aussagekraft noch unglaubwürdiger werden. Wer kann sich denn alle paar Monate ein neues System zulegen, so etwas macht doch kein Mensch! Ein Rechner läuft bei mit ca. 10 bis 15 Jahre 24/7 durch, erst dann gibt es was Neues und so sieht es wohl auch bei den meisten anderen Anwendern und auch in Firmen aus.

 

Mein Fazit:

Laßt diese Benchmarks einfach sein, sie bringen euch höchstens durcheinander! Verwendet einfach den Browser, welcher am besten für eure Arbeitsweise geeignet ist. Bei mir ist das eben SeaMonkey, bei euch kann das jedoch ganz anders aussehen. Meine Suite ist trotz der vielen Add-ons schnell genug für meine Arbeit hier, einen anderen Browser brauche ich folglich nicht dafür. Bei euch kann das ganz anders aussehen, vielleicht seit ihr ja mit einem Apple und dem Safari unterwegs.

 

Ich wünsche euch nun noch einen schönen Tag

Viele Grüße aus TmoWizard’s Castle zu Augusta Vindelicorum

Y gwir yn erbyn Y byd!

Mike, TmoWizard Zaubersmilie

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