Last Updated on 12 Jahren by TmoWizard
Werte Leserinnen und Leser,
Ich möchte mich gleich mal für diesen Artikel entschuldigen! Er wird sehr lang, wird sehr viele Links beinhalten und ist nur dank der zum Teil unbewußten Mithilfe folgender Personen möglich geworden:
- caschy durch seinen Artikel „Google wirbt für ein freies und offenes Internet“
- gsohn mit den beiden Artikeln „Dubai und die Kontrollsucht der autoritären Internet-Hausmeister“ und „Wer soll im Netz wen kontrollieren und regulieren? #lfmdigital #onlinetalk“
- Paulchen P. dank seiner Mail an mich mit dem Link zu dem Artikel „Warum autoritäre Führungskräfte mit dem Social Web hadern“ von Hannes Schleeh
Weitere Quellen folgen samt Link im Artikel. Auch den Links in den verschiedenen Artikeln sollte gefolgt werden, die können sehr aufschlußreich sein! Ich werde dabei einige meiner älteren Artikel als Quelle erwähnen, da ich dort schon ziemlich oft auf dieses Thema eingegangen bin. Da diese gut recherchiert und verlinkt sind ist es auch kein Problem, daß man andere Quellen zu weiteren Information hinzu zieht.
Als erstes möchte ich hier natürlich ebenfalls auf die Aktion „Sprechen Sie sich für ein freies und offenes Internet aus“ von Google aufmerksam machen, die ich ehrlich gesagt sehr begrüße!
Eigentlich wollte ich ja zuerst nun auf die verschiedenen Artikel eingehen, habe es mir aber anders überlegt. Ich werde es bei den oberen Links belassen, dafür aber noch einige Links zu anderen Artikel von mir verwenden. Da gibt es genügend darüber zu lesen, was denn so alles schief läuft zum Thema.
Datenkrake Google?
Über Google wird ja sehr oft gemeckert, daß sie eine Datenkrake seien und nur auf ihren Gewinn achten. Das sieht man zum Beispiel an einigen Kommentaren in dem Artikel von caschy. Nun ja, welches Unternehmen macht das nicht?? Irgendwie muß ja auch Google seine Mitarbeiter und die vorhandene Hardware bezahlen, anders geht es wohl schlecht. Ich jedenfalls kenne niemanden, der umsonst arbeiten will… Naja, fast niemanden! Immerhin ist auch mein Blog hier als Arbeit zu bezeichnen, da ich ja wie ein Journalist auch meine Recherche dafür betreiben muß und meiner Artikel schreibe! Ich verdiene damit zwar kein Geld, aber Arbeit ist das trotzdem.
Auch über Facebook wird das behauptet, was bei deren Nutzungsbedingungen auch kein Wunder ist. Wenn ich mir aber betrachte was manche Leute im Internet veröffentlichen, dann ist das eher als harmlos zu betrachten. Ich brauche mir hierbei nur mein Castle ansehen, hier schreibe ja sehr viel über meine Ansichten!
Nun sollte aber eigentlich jedem klar sein, daß solche Unternehmen einige Daten ihrer Kunden brauchen. Das gilt natürlich auch für sämtliche Telekommunikations-Unternehmen. Sie müßen ja irgendwie auf ihre Kunden eingehen, da sonst sie eingehen! Vor allem für die neumodische Erscheinung mit der „personalisierten Werbung“ ist es für sie wichtig, daß sie einige Daten von uns haben. Aber eben nur die Daten, die wir ihnen freiwillig geben wollen!
Und ein Staat oder dessen ReGIERung?
Es sollte ja wohl jedem klar sein, daß seine eigene ReGIERung möglichst alle Daten über wirklich jeden Einwohner haben muß! Wie sonst soll z. B. ein Blogger wie ich kontrolliert werden, das geht ja mal gar nicht. Natürlich gilt das nicht nur für China oder die arabischen Staaten, auch unsere deutschen Politiker sind hier sehr fleißig!
Ja, man sehe sich die Links in diesem meinem Artikel mal genau an! Man braucht auch nur nach einem unserer Innenminister suchen und wird mit Sicherheit fündig. Die machen es unsereins mit ihren meistens ziemlich sinnfreien Äußerungen auch ziemlich einfach, daß man gegen sie argumentieren kann.
Wenn ich mir so ansehe was unsere Politiker mit der Vorratsdatenspeicherung (VDS) so alles an Daten speichern möchte, so stellt sich mir wohl berechtigt die Frage, wer hier denn die wahre Datenkrake ist! Google? Facebook? Lächerlich! Unsere eigene ReGIERung ist da wesentlich schlimmer mit dem Sammeln unserer Daten. Nur gibt es hier den Fehler, daß ich denen aus gutem Grund gar nicht alle von ihnen geforderten Daten geben will! Was ich freiwillig hergebe, das darf man auch verwenden. Ich sehe jedoch nicht ein, daß unsere ReGIERung sogar meine E-Mails liest! Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch gleich noch einmal auf mein Tutorial aufmerksam machen, wie man seine Mails verschlüsseln kann.
ACTA lebt!
Ich habe unter Anderem in meinem Artikel „ACTA+VDS+Urheberrecht=totale Überwachung“ bereits sehr deutlich erklärt, warum ich gegen ACTA und die VDS bin. Nun denke man einmal genau darüber nach, warum die Konferenz in Dubai wieder hinter verschlossenen Türen stattfindet! Wieder geht es um unsere Daten, um Zensur und Überwachung. Es ist klar, daß so etwas nicht in der Öffentlichkeit besprochen werden kann. Dazu haben die wahren Machthaber zuviel Angst, ihre Macht zu verlieren. Das gilt natürlich auch für unsere ReGIERung, der ebenfalls die Angst im Nacken sitzt!
Was mich bei diesem Thema immer wieder ankotzt sind diejenigen Kritiker hier in Deutschland, die solche Maßnahmen in anderen Ländern an den Pranger stellen. Hierbei frage ich mich dauernd, warum diese Kritiker denn hier bei uns in Deutschland so stumm sind. Bei genauerem Überlegen dürfte aber sehr schnell klar werden, daß diese ja eigentlich in das selbe Horn blasen. Meistens sind das nämlich bezahlte Journalisten oder so und die dürfen gar nichts machen, jetzt noch weniger wie früher! Ein freier Blogger wie ich hat es da einfacher… noch!
Verschwörungstheorie?
Natürlich werden nun viele wieder nach Verschwörungstheorie schreien, aber die Tatsachen lassen sich leider nicht verleugnen! Ich habe mir in diesem Artikel erlaubt, daß ich sehr viele meiner eigenen Artikel verlinkt habe. Dort sind jedoch viele weitere Links, denen man folgen sollte. Sie zeigen eigentlich genau auf, wohin der in Brüssel vorgeschlagene Weg geht. Das hat nun wirklich nichts mehr mit einer Demokratie zu tun, das ist beinahe Diktatur in ihrer höchsten Vollendung!
Unternehmen wie Google haben in ihren AGBs ziemlich genau stehen, welche Daten sie für was verwenden. Dabei können sie allerdings nur die Daten nutzen, die wir selbst ihnen geben. Bei den ReGIERungen ist es jedoch so, daß sie unsere Daten speichern, ohne daß sie darüber nähere Angaben machen. Wir erfahren nicht, welche Daten es sind, zumindest nicht freiwillig. Erst wenn wieder ein eigentlich geheimes Dokument veröffentlicht wird, dann geht uns wieder mal ein Licht auf!
Ein Punkt stört mich dabei immer wieder, und zwar die Ignoranz in den Köpfen mancher Internetnutzer. Vor allem der Satz „Ich hab ja nichts zu verbergen!“ geht mir langsam auf die Nerven, das ist einfach Dummheit! Vor allem dann, wenn er von solchen Leuten kommt, die sich gleichzeitig über die angebliche Sammelwut der sozialen Netze aufregen. Immerhin gibt man dort seine Daten ja freiwillig her, während die ReGIERungen sich diese Daten einfach nehmen ohne uns zu fragen!
Wenn ich mich irgendwo registriere ist mir von vorne herein klar, daß ich dazu einige Daten über mich hinterlassen muß. Was aber gehen den Staat oder gar die ITU meine Daten an? Gar nichts! Für den Staat sind nur Name, Adresse uns so weiter wichtig, der Rest geht ihn nichts an. Die ITU hat das aber nicht zu interessieren, die hat ihren Sitz in Genf in der anscheinend doch nicht neutralen Schweiz und soll gefälligst die Finger von meinen Daten lassen!
Mein Fazit:
Wieder einmal wird hinter verschlossenen Türen darüber verhandelt, wie man das Internet und seine Nutzer kontrollieren und überwachen kann. Dieses mal ist es in Dubai vom 03.12.2012 bis zum 14.12.2012, weitere geheime Verhandlungen werden aber folgen. Wir alle müßen das Ganze also weiter verfolgen und uns dagegen wehren, damit das Internet frei bleibt. Aus diesem Grund sollten so viele Leute wie möglich bei der Aktion von Google mitmachen und auch andere Leute darauf aufmerksam machen!
Für ein freies Internet!
Viele Grüße aus den noch freien Räumen in TmoWizard’s Castle
Mike, TmoWizard
Freiheit im Internet: Wie lange dürfen wir sie noch erleben? von TmoWizard ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
4 Replies to “Freiheit im Internet: Wie lange dürfen wir sie noch erleben?”