#gik – Der Kampf: Medien vs. Medien. Die „Wahrheitspresse“!

Last Updated on 2 Jahren by TmoWizard

Werte Leserinnen und Leser,

WordPress Logonach längerer Pause kommt hier wieder einmal ein neuer Artikel! Ich muß dazu erklären, daß ich seit einiger Zeit unter akutem Konzentrationsmangel leide. :-( Dadurch kommen im Moment eben nur äußerst wenige Artikel hier zustande. Ich versuche es aber trotzdem einmal mehr, daß ich hier was vernünftiges auf die Reihe bringe! Es ist jetzt 21:40 Uhr am 29 November 2018 und ich bin gespannt, wie lange ich für diesen Artikel brauche. Zum Glück muß ich hierfür nicht noch extra recherchieren, da sich alles sehr übersichtlich gestaltet. Es gibt insgesamt 6 Links, wobei der Erste davon auf einen meiner älteren Artikel hinweist. Zwei weitere gehen jeweils auf ein und das selbe Dokument, also alles ganz easy. Natürlich habe ich hier die Links in meinem Abschiedsgruß nicht mitgezählt, aber die erscheinen ja immer am Ende meiner Artikel. 8-)

An der Überschrift kann man eventuell schon erkennen, daß es wieder mal um bzw. gegen unsere „Qualitätspresse“ geht. Als treue Besucherinnen und Besucher meines Castle wißt ihr ja, daß ich häufig auf genau deren Artikel als Quelle zurückgreife. Das ist diesmal „etwas“ anders, da ich hier zwei WordPress-Blogs als Quelle verwende, obwohl einer davon tatsächlich von Verlagen in’s Leben gerufen wurde! Ausschlaggebend war dabei folgender Artikel von „Übermedien“:

Was in der Wahrheitspresse steht, kann ja gar nicht falsch sein

Zitat:

Fünf große deutsche Verlage haben die Antwort auf „Fake News“ gefunden. Sie nennen sich seit vergangener Woche „True Media“, auf deutsch etwa: Wahrheitspresse.

Fünf Verlage, die uns natürlich alle bekannt sind:

  • Axel Springer,
  • Bauer Media Group,
  • Funke Mediengruppe,
  • Gruner + Jahr und
  • Hubert Burda Media

Wer hätte das gedacht? ;-) Die bei Übermedien haben hier zwar zur gik und deren passenden Artikel (ja, das ist ebenfalls ein WordPress-Blog!) selbst verlinkt, aus mir nicht bekannten Gründen jedoch nicht direkt zur genannten Agenda! Macht ja nichts, dafür habt ihr ja mich! Das ist ein PDF-Dokument, welches ihr >hier< im Original bekommt oder wie immer für den Notfall >hier< bei mir. Man kennt das ja: so ein Dokument kann schnell aus Versehen „verloren“ gehen, eine Kopie davon ist also immer praktisch! :mrgreen: Die Agenda ist auf der Seite der gik übrigens ganz unten verlinkt, nur so als zusätzlicher Hinweis.

Folgende Aussage aus dem Artikel der gik hat mich dabei irgendwie erstaunt, Zitat:

Journalistische Printmedien und Internetseiten liegen an vorderster Stelle, wenn man die Deutschen fragt, welche Quellen sie als „sehr vertrauenswürdig“ einstufen. Würde über ein Ereignis in Printmedien und in den sozialen Netzwerken sehr unterschiedlich berichtet, würde sich der Großteil der Befragten (60%) auf die Printmedien verlassen, auf digitale Dienste wie Facebook nur sieben Prozent (Quelle: b4p trends).

Anhand der immer weiter sinkenden Verkaufszahlen halte ich das für ein zusammengedichtetes Gerücht, vor allem auf Grund der genannten und von mir hervorgehobenen Quelle! Ich nehme mal an, daß die hier ihre eigenen Mitarbeiter befragt haben. Mir ist jedenfalls nichts von einer entsprechenden Umfrage bekannt, auch kannte ich diese Gesellschaft bis zu diesem Zeitpunk nicht.

 

Doch kommen wir nun zu der genannten Agenda:

Agenda der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK)

Diese wollen wir uns jetzt einmal genauer ansehen, ich zitiere dazu die entsprechenden Abschnitte und gebe meinen Senf dazu. Fangen wir also mit der Einleitung an:

Der publizistische Grundauftrag der Verlage ist relevanter denn je. Denn Falschmeldungen erreichen im Netz jeden Zweiten. Social Networks bieten die Technologie für Populismus und Propaganda – und der Missbrauch persönlicher Daten durch die „sozialen“ Netzwerke ist Realität. Vor diesem Hintergrund stellen sich die Medienkonzerne und GIK-Gesellschafter Axel Springer, Bauer Media Group, Funke Mediengruppe, Gruner + Jahr und Hubert Burda Media mit einer Agenda für „True Media“ auf:

Alleine hier blieb mir schon die Spucke weg und ich konnte erstmal nur entsetzt den Kopf schütteln! Wollen die uns etwa weiß machen, daß sie keinen Populismus betreiben und keine Propaganda verbreiten? Verwenden sie etwa keine Tracker, welche sie für ihre uns überall hin verfolgende Werbung benötigen? Die brauchen sich durch ihr eigenes Verhalten echt nicht wundern, wenn ihnen immer mehr und immer schneller die Leser abhanden kommen. Daß diese Leser dann z. B. bei Facebook landen und dabei vom Regen in die Traufe kommen ist natürlich auch ein Problem, denn besser ist das ganz bestimmt nicht!

 

Nehmen wir uns nun die einzelnen Punkte vor:

1. Wir sichern das publizistische Fundament für die pluralistische Demokratie

Mit unseren journalistischen Inhalten informieren wir die Menschen in unserer pluralistischen, aufgeklärten Gesellschaft. Damit leisten wir einen unersetzlichen Beitrag zur Sicherung der Freiheit von Meinungen und Information in unserer Demokratie.

Unersetzlich? Sicherung der Freiheit von Meinungen und Information? Es darf herzlich gelacht werden, denn in deren „freien Informationen“ findet man doch nur die Meinung der Verlage selbst und nicht die von uns einfachen Bürgern. Oftmals lassen sie ja nicht einmal Kommentare zu, damit man ihnen mal wirklich die eigene Meinung geigen kann! Wirklich eine tolle Freiheit… NICHT!

 

2. Wir agieren mit Menschen für Menschen

Während Algorithmen der Social Networks mit Reiz-Reaktion-Reflexen arbeiten und das Weltbild durch Filterblasen manipulieren, stellen wir den Menschen mit seiner Kraft zur eigenen Entscheidung in den Mittelpunkt. Unsere Marken und Produkte bestärken den mündigen Bürger und unterstützen seine freie Meinungsbildung – das können und wollen soziale Netzwerke nicht leisten.

Wir haben also nicht die Freiheit, in den sozialen Medien unsere Meinung kundzugeben? In gewisser Hinsicht stimmt das sogar, nur wer wohl hat die entsprechenden Gesetze mit veranlaßt? Mit dem LSR und noch ein paar anderen waren es doch die Verlage selbst, welche uns das eingebrockt haben! Das sieht man ja auch sehr deutlich bei uns Bloggern, da viele von uns dadurch inzwischen das Handtuch geworfen haben. Ich habe hier noch das Glück, daß mein Castle vom Gesetz her als „journalistische Tätigkeit“ (siehe mein Impressum) angesehen wird und ich dadurch bis jetzt jedenfalls „etwas“ mehr Freiheit genießen kann.

Tatsächlich war ich ursprünglich nicht von diesen Gesetzen begeistert, heute kann ich mich dafür aber beglückwünschen! Ich habe zwar nicht ganz die Freiheiten und Möglichkeiten der Verlage, welche mich natürlich als Konkurrenten betrachten könnten. Da ich das Castle allerdings privat und ohne Gewinnabsicht betreibe ist das jedoch nicht wirklich der Fall, ich bin ja auch kein gelernter Journalist/Reporter! Trotzdem bin ich mir sicher, daß auch Bloggerinnen und Blogger wie ich noch gewaltig einen vor den Latz geknallt bekommen.

Immerhin schreiben wir hier ganz offen über die gleichen Themen wie die Verlage, nur geben wir ganz öffentlich und vor allem frei auch noch unsere eigene Meinung dazu ab. Genau hier sehen aber die Verlage eine gewisse Gefahr, denn wir könnten ja mal bekannter werden wie sie selbst und das darf natürlich nicht passieren! Wobei das gerade hier in Deutschland eh keine Gefahr ist, denn Blogs werden im Gegensatz zu den sozialen Medien eh kaum bis gar nicht beachtet.

 

3. Wir investieren in die Wahrheit

Unsere publizistische Verantwortung nehmen wir sehr ernst – in Print und Digital. Wir recherchieren, wir überprüfen und wir separieren die Wahrheit, auch die unbequeme, von der Falschinformation – ob es um politische, inspirierende oder unterhaltende Inhalte geht. Dafür beschäftigen unsere Häuser zusammen mehr als 9.000 ausgebildete Journalisten, die dafür jeden Tag im Sinne des Presserechts die Verantwortung übernehmen.

Hier habe ich einen längeren Lachkrampf bekommen! Ihr könnt das ja mal selbst prüfen, denn die meisten Artikel kommen nämlich von der DPA oder ähnlichen Quellen. Dazu werden einige auch ungeprüft von anderen Magazinen kopiert, so daß schon mehr wie einmal auch Artikel des Postillon ungeprüft in der einen oder anderen Zeitung dieser Verlage gelandet sind! :mrgreen: Wie schon Übermedien geschrieben hat, Zitat:

Sie geben eine Vielzahl von Zeitschriften heraus, zu deren Wesen und Geschäft es gehört, im Zweifel auf Recherche zu verzichten, haltlose Spekulationen zu verbreiten und die Unwahrheit zu schreiben.

Zudem muß ich sagen, daß meiner Meinung nach 9.000 Journalisten für 5 Verlage nicht gerade als viel zu betrachten sind. Daß hier zwischendurch was schiefgehen muß ist ja logisch, wenn man die ganzen weltweiten Meldungen an einem Tag so betrachtet. Wobei natürlich ein einfacher Blogger noch schlechter gestellt ist, da die meisten von uns ja auf sich alleine gestellt sind und entsprechend weniger Artikel schreiben können.

 

4. Wir garantieren Sicherheit

Leser und Werbekunden können sich auf uns verlassen. Wir missbrauchen keine Daten und füllen keine Schattenprofile – und im Gegensatz zu den unkontrollierten Netzwerken sorgen wir für hundertprozentige Markensicherheit in hochwertigen Werbeumfeldern. Wir stellen uns in Print und Digital dem transparenten Vergleich mit an deren Medien. Damit schaffen wir wertvolle Planungsgrundlagen für die Werbewirtschaft.

Welch unglaubliche und dreiste Lüge! Sie verwenden wie auch die …“unkontrollierten Netzwerke“… Google und/oder Amazon als Adserver, wie man oftmals sehr gut bei der eingeblendeten Werbung sehen kann! Wenn ich als Beispiel von Springer-Verlag zu Facebook wechsle ist es oftmals so, daß man dort die gleiche Werbung eingeblendet bekommt. Natürlich nur, wenn man keinen entsprechenden Adblocker verwendet! Ich sehe diese Werbung jedenfalls schon lange nicht mehr und mit dieser Unverschämtheit habe ich einen Grund mehr, daß ich die Werbung auch bei Verlagen erst recht blockiere. Welche Sicherheit sie überhaupt meinen wird auch nicht klar, aber das wissen die wohl selber nicht so genau.

 

5. Wir machen Marken begehrenswert

Viele Marken wurden in den letzten Jahren durch einseitige Digitalstrategien in Werbung und Kommunikation sukzessive entwertet. Markenbildung ist ein komplexer Prozess, in dem gerade Printmedien eine fundamentale Rolle spielen – besonders weil sie verlässliche Informationsquellen in der Flut an medialen Reizen sind, mit denen der Endverbraucher tagtäglich konfrontiert wird. Unsere Studien zeigen, wie sich gut geführte Marken über Jahre entwickeln, und dass nachhaltige Kommunikation in gedruckten Zeitschriften und Zeitungen sich auszahlt – nicht nur im Sinne von Markenbekanntheit und Sympathie, sondern sehr konkret in der Kauf-Aktivierung.

Wie man „Printmedien“ und „verläßliche Informationsquelle“ in einem Satz unterbringen kann ist ja fast schon eine Kunst. Die einzige Wahrheit bei diesem Punkt ist jedoch, daß wir als Endverbraucher täglich durch diese Medien mit Werbung überflutet werden! Gut geführte Marken brauchen übrigens keine Werbung in diesen Medien, die kommen auch ohne Verlage ganz gut zurecht. Vor allem stehen sie seit dem Internet besser da wie die Verlage selbst, weil sie sich eben nicht auf diese alleine verlassen!

„Unsere Studien“ ist aber auch gut, zeugt es doch eindeutig davon, daß hier keine unabhängigen Institute mit einbezogen wurden oder werden. Vor allem kommt ja öfter mal so ganz nebenbei heraus, daß sich die Verlage solche Studien nach ihren Wünschen selbst zusammen basteln lassen! Für das Geld sollten sie lieber mehr Journalisten einstellen und diese auch besser bezahlen, vielleicht geht es ihnen dann eines Tages wieder besser… auch im .

 

Mein Fazit:

Mit ihrer Agenda haben die Verlage eigentlich nur öffentlich bekannt gegeben, was eigentlich schon jeder weiß, nämlich daß sie zusammenhalten wie es bei untergehenden Individuen eben üblich ist. Daß sie von der Wahrheit, der freien Meinungsäußerung und der Informationsfreiheit nichts halten wird so ganz nebenbei ebenfalls klar. Klar wird dabei auch, daß sie ihren Lesern ebenso wie ihren Werbekunden weiterhin nur das Geld aus der Tasche ziehen wollen!

Zugeben sie in ihre Agenda auch noch, daß sie eindeutig mit viel zu wenigen meist unterbezahlten Journalisten eindeutig unterbelegt sind. Daß man so keinen vernünftigen Journalismus betreiben kann ist eigentlich einleuchtend, aber Hauptsache in der Chefetage kann sich jeder eine Jacht und/oder einen Privatjet leisten! Sie müßen dafür zwar keiner regulären Arbeit nachgehen, sie brauchen nur eine große Klappe und natürlich entsprechend weitreichende Verbindungen.

Aus der Sicht eines Bloggers betrachtet muß ich hier sagen, daß ich so nicht arbeiten dürfte! Mein Blog ist zwar wegen mehrerer Umzüge und der wenigen Artikel in letzter Zeit ziemlich abgestürzt und ich habe nur noch vereinzelte Besucher, aber immerhin recherchiere ich immer noch für jeden Artikel. Hier findet man keine Fakenews oder Halbwahrheiten, ich betrachte immer alles soweit möglich von mehreren Seiten und gebe auch die entsprechenden Quellen vernünftig mit Link an. Gerade letzteres vermisse ich ja sehr oft bei den Verlagen, „Quelle: Internet“ ist bei denen ja immer noch keine Seltenheit! Vor allem dann, wenn sie die verwendete Information von einem Blog „geklaut“ haben. Das Klauen geht zwar nicht wirklich, da die Informationen ja weiterhin in dem entsprechenden Artikel stehen. Aber dann wären ja die von den Verlagen gekauften Gesetze unnötig, das könne die aus gutem Grund jedoch nicht gestehen!

 

So, nun ist es 01:47 Uhr am 30. November 2018 und ich denke, daß mein Artikel fertig ist. Noch Korrekturlesen, vielleicht noch etwas verbessern, dann wird er veröffentlicht. Ich kann es also immer noch, folglich kann ich mich bald um den nächsten Artikel kümmern! :mrgreen:

Viele Grüße nun aus der „Verlagsstube“ von TmoWizard’s Castle zu Augusta Vindelicorum Schreibersmilie

Y gwir yn erbyn Y byd!

Mike, TmoWizard Zaubersmilie

CC BY-NC-SA 4.0 #gik – Der Kampf: Medien vs. Medien. Die „Wahrheitspresse“! von TmoWizard ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.

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