Richard Gutjahr: Blogger sind auch Journalisten!

Last Updated on 1 Jahr by TmoWizard

Werte Leserinnen und Leser,

das ist ja fast schon als amtlich verbrieft zu bezeichnen! Ich habe in verschiedenen Artikel geschrieben, daß viele Bloggerinnen und Blogger auch Journalisten sind. Nun hat sich zu diesem Thema auch Richard Gutjahr zu Wort gemeldet, in dem er folgenden Artikel auf seinem Blog veröffentlicht hat:

Gottlieb meets Gutjahr – Der Blogger und die ARD

Dabei dreht es sich um einen Absatz, welcher weiter unten zu finden ist, aber ich zitiere einfach mal:

Gutjahr: Journalistische Qualität ist für mich, wenn man gewissen Prinzipien folgt bei der journalistischen Arbeit. Für mich ist auch ein Blogger ein Journalist, wenn er journalistisch arbeitet, nach journalistischen Kriterien, auch wenn der das nie gelernt hat. Dazu gehört die Recherche, die Ausgewogenheit, dass man eben auch eine andere Meinung akzeptiert oder zumindest miterklärt, dass man fair ist in der Berichterstattung, man auch auf die Menschenwürde achtet, ausgedrückt im Pressekodex, der übrigens genauso auch für das Internet gelten könnte.

Hier darf man nun nicht vergessen, daß Richard beides ist, nämlich Journalist und Blogger! Doch tatsächlich ist er hier meiner Meinung, denn gerade die Recherche gehört ja bei mir zum α & Ω des Bloggens. Ich käme mir irgendwie schäbig vor, wenn ich für meine Artikel nicht vernünftig recherchieren würde.

Tatsächlich bemerken viele Journalisten, Bloggerinnen und Blogger jedoch gar nicht, daß sie eigentlich den gleichen Berufsstand bzw. die gleiche Berufung haben! Wo ist denn z. B. der Unterschied zwischen einem Reise- oder Mode-Blogger und einem entsprechenden Journalisten in einem Magazin? Irgendwie kann ich da bei vielen keinen wirklichen Unterschied bemerken, aber das habe ich ja bereits unter Anderem in diesem Artikel erwähnt.

Was ich bisher nicht erwähnt habe ist, daß sich etliche Journalisten wie auch Blogger selbst betrügen und Belügen. Gerade jene aus den oben erwähnten Bereichen „Reisen“ und „Mode“ findet man nach einer entsprechenden Recherche genügend, die beides zugleich sind, aber trotzdem als Journalisten gegen Blogger und als Blogger gegen Journalisten hetzen! Die brauchen echt nicht von Lügenpresse und ähnlichem schreiben, das ist schlicht und ergreifend eine Farce ohne Ende.

Ich meckere zwar auch ziemlich gegen unsere Verlage, das hat aber andere Gründe. Ich bin aber auch kein bezahlter Journalist, folglich sehe ich das mit ganz anderen Augen. Ich kann hier relativ neutral bleiben, wobei mir das jedoch mit Absicht nicht immer gelingt! :mrgreen: Ich betreibe zwar mit meinen Zitaten irgendwie ebenfalls „copy & paste“, jedoch sind das eben nur Zitate und der Rest ist meine eigene Meinung dazu. Außerdem ziehe ich oft genug auch andere Artikel hinzu, da ich eine einzelne Meinung als nicht akzeptabel betrachte.

Wie ihr eventuell bemerkt habt ist es mir dabei egal, ob die entsprechende Quelle nun von einem Verlag kommt oder von einem Blog. Die Hauptsache dabei ist, daß auch dort glaubwürdige Quellen verwendet werden! Hier muß ich nun etwas loswerden:

Seit ihr Dank der DSGVO nun alle verrückt geworden, oder was ist los?

Egal ob nun Blogger oder Journalisten, oftmals sehe ich inzwischen, das Quellen nicht mehr verlinkt, sondern nur noch als Text erwähnt werden! Bei manchen Bloggern habe ich zudem bemerkt, daß sie zu Artikeln hinter einer Paywall verlinken. Das ist doch absoluter Wahnsinn, wer soll sich denn die ganzen Abos zu den verschiedenen Verlagen leisten? Soll ich als Empfänger von Hartz IV nun 20 oder mehr Zeitschriften und Magazine abonnieren, wie stellt ihr euch das denn vor? Eine vernünftige Recherche geht dadurch fast nicht mehr, jeder noch so kleine Verleger kann das besser! Auf diese Weise wird die Situation für euch als Blogger garantiert nicht besser, da buddelt ihr euch nur euer eigenes Grab und werdet von anderen noch mehr ignoriert, wobei Blogs hier in der BRD eh schon weit abgeschlagen sind gegenüber dem Rest der Welt. Bei solch einem Verhalten kein Wunder, das habt ihr euch redlich verdient!

Gleiches gilt auch für die Buttons zum weiter Verbreiten auf anderen Plattformen wie Twitter oder Facebook, was gerade unter WordPress.org ja nun wirklich sehr einfach und auch datenschutzkonform möglich ist. Aber nein, die verschwinden überall oder werden dermaßen verstümmelt installiert und eingerichtet, daß man damit eigentlich nichts mehr anfangen kann. Dann aber wundern, wo denn plötzlich die Besucher abgeblieben sind! Ehrlich gesagt bin ich gerade dabei, daß ich entsprechende Feeds de-abonniere. Ich sehe einfach keinen Sinn darin, daß ich solchen Blogs noch folge. Die wollen ja gar nicht mehr gefunden und gelesen werden, also weg damit! Gleiches gilt auch für Blogs ohne Kommentarfunktion, sowas ist in den meisten Fällen einfach nur als kompletter Irrweg zu bezeichnen und widerspricht komplett dem Sinn eines Blogs.

Das Schlimme daran ist, daß gerade kleinere Blogs diesen Weg gehen, obwohl diese meistens gar nicht von der DSGVO und ähnlichem Unfug betroffen sind! Aber nein, anstatt sich zu erkundigen und zu recherchieren fällt man in den Panikmodus und entfernt entsprechende Funktionen oder schlimmer noch, das Blog wird ohne jede Vorwarnung geschlossen. Hey Leute, ich bin auch nur ein kleiner und zudem auch ziemlich mittelloser Blogger, trotzdem existiert mein Castle nun seit einigen Jahren fast ohne Änderung! Nur mein Impressum mußte ich mehrmals ändern, aber das sollte ja wohl kein großes Problem darstellen.

Doch zurück zum Artikel von Richard, Zitat:

Wir brauchen keinen eigenen Internetpressekodex, machen wir aus dem Presse- einfach einen Medienkodex. Insofern glaube ich nicht, dass es da zu große Unterschiede gibt hinsichtlich der Qualität. Qualitätsjournalismus könnte zum Beispiel, ich nehme nochmals den Fliegenfischer, auch ein toller Bericht über einen Fischer, den ein Blogger portraitiert, sein.

Wie erwähnt auch hier, gleiches gilt auch für Mode- und Reiseblogs oder auch für mein Castle. Was habe ich recherchiert, um z. B. meine Artikel zum Thema „Überwachung in der BRD“ bewerkstelligen konnte! Zum Teil gar über Wochen hinweg, damit etwas vernünftiges dabei zustande kam. Das war auch mit Absicht so, damit ich entsprechend verschiedene Quellen zur Verfügung habe! Das traurige dabei war allerdings, daß sich außer verschiedene Verlage niemand wirklich um das Thema kümmerte. Vor allem keine privaten Blogger, welche jedoch eigentlich am Meisten davon betroffen sind! Schaut euch doch mal die verschiedenen Gesetze an, vor allem das LSR kam ja von den Verlagen und gerade diese sind davon natürlich am wenigsten betroffen.

Aber nein, bis zu den Veröffentlichungen von Edward J. Snowden galt ich sogar als Verschwörungstheoretiker, wobei das bis heute zum Teil noch gilt! Und immer noch kommt gerade von Bloggern so gut wie gar nichts zu dem Thema Überwachung. Egal welche Suchmaschine man verwendet, passend dazu findet man unter den vielen Blogs zum größten Teil nur meine eigenen Artikel! Auf der einen Seite verfällt ihr wegen LSR und DSGVO in Panik, aber berichtet wird nur von den ganz kleinen wie z. B. mir selbst. Ihr wundert euch, warum wir Blogger hier in Deutschland kaum Beachtung findet? Bei dem Verhalten ist das doch klar, kleine Blogs werden kaum bei den Suchmaschinen gefunden, große Blogger interessiert es kaum. Die haben sich meistens entsprechend abgesichert, so daß ihnen kaum etwas passieren kann. Wobei es gegenüber anderen Ländern keine wirklich großen Blogs gibt hier in der BRD, dazu fehlt vielen hier einfach der Mut und die Berufung zum „richtigen“ bloggen. Man muß das wirklich vom ganzen Herzen wollen und auch entsprechend wie ich über Jahre hinweg durchziehen und nicht bei den kleinsten Schwierigkeiten das Handtuch werfen, aber das scheint hier in Deutschland wohl niemand richtig zu begreifen.

Ich sehe das auch bei den vielen abonnierten Feeds, welche plötzlich nicht mehr funktionieren. Das entsprechende Blog wird still und heimlich gelöscht, weil z. B. auf einmal die Besucher ausbleiben. Daß man dabei selbst den größten Teil der Schuld bei sich suchen muß, daran scheint wohl niemand zu denken. Seht euch doch nur diesen jetzigen Artikel an, derzeit bin ich bei 1246 Wörtern angelangt! Ich biete euch hier entsprechenden Content zum Nachdenken, die Länge eines Artikels spielt dabei keine Rolle. Ich möchte euch alle damit aufrütteln, damit ihr eure Art zu Bloggen und auch das Führen eures Blogs mal wirklich gründlich überdenkt. Wollt ihr wirklich weiter so vor euch hin dümpeln oder wollt ihr es nicht lieber mal euren Kolleginnen und Kollegen im Ausland nachmachen? Ihr könnt natürlich auch mich als Vorbild verwenden, allerdings bin ich mit meinen wenigen Artikel nicht wirklich vorbildlich! Bei mir könnt ihr nur nach der Art der Artikel gehen, mehr aber auch nicht.

Ob nun als Blogger, Journalist oder auch beides, man muß einfach dran bleiben, damit man nicht untergeht. Allerdings bin ich inzwischen der Meinung, daß hier in der BRD einfach keiner mehr das entsprechende Durchhaltevermögen besitzt für einen Blog. Wobei gerade die jüngere Generation dabei ist, sich zu sehr z. B. auf Facebook, Tumblr, Instagram und andere abgekapselte Plattformen in der eigenen Blase zu konzentrieren. Das ist aber eine ziemliche Sackgasse, da man sich ja bei jedem dieser Dienste extra anmelden muß! Manche dieser Dienste kann man ohne eigenen Account gar nicht besuchen, teilweise findet man solchen Content nicht einmal bei den verschiedenen Suchmaschinen. Natürlich wird aber alles per Google Analytics überwacht, nur lesen darf es nicht jeder. Ich halte das für ziemlich verblödet, auch wenn mache dieser Leute wirklich innerhalb kürzester Zeit sogar weltberühmt werden. Google freut sich natürlich auf jeden von euch, schließlich sind eure Daten deren immer weiter wachsendes Vermögen! Ich kann hier auf dem Castle ebenso wenig damit reich werden wie Google, mich interessieren eure Daten nicht und ich analysiere hier auch nichts, ich müßte sonst jeden Tag die traurigen Ergebnisse betrachten.

 

Mein Fazit:

Wie schon öfter von mir erwähnt können auch Blogger Journalisten sein und auch umgekehrt, obwohl das viele nicht akzeptieren wollen. Man braucht nur viele meiner eigenen Artikel betrachten, was dort an Arbeit dahinter steht. Oft sind es sogar Wochen der Recherche und Analyse der gefundenen Daten, aus denen ich einen Artikel herausarbeiten muß! Ich verdiene dabei jedoch keinen €-Cent, das würde gegen meine Ehre als Blogger sprechen. Ich recherchiere ganz einfach zu einem bestimmten Thema, bis ich meiner Ansicht nach genug Informationen besitze. Dabei kann es jedoch passieren, daß ich während dem Schreiben weitere Informationen finde, so daß ein Artikel öfter mal noch während der Entstehung komplett neu geschrieben werden muß!

Richtiges journalistisches Bloggen ist nun mal kein einfaches Ding für so nebenbei, es gehört schon einiges an Arbeit dazu. Außerdem benötigt man auch den Mut, daß man sich an bestimmte Themen überhaupt heranwagt und auch Dinge erwähnt, die andere lieber unter den Teppich kehren. Oftmals frage ich mich aber schon, ob ich nicht zu weit gehe mit meinen Formulierungen! Viele meiner Artikel sind nicht umsonst sehr mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und schwarzem Humor durchzogen, das hat schon seinen guten Grund.

Der große Vorteil eines Blogs ist dabei, daß man sein eigener Herr ist! Da ist einfach niemand, der dir in deine Arbeit pfuschen kann. Man ist praktisch Journalist, Autor, Lektor und Verleger in einer Person, während man als reiner Journalist immer auf den Vorgesetzten hören muß. Ich persönlich möchte so nicht arbeiten, ich will immer das Ganze von mehreren Seiten aus betrachten können und mir dann meine persönliche Meinung zu dem Thema bilden! Das ist dann auch der große Unterschied zwischen einem Blogger und einem Journalisten, denn letztere dürfen das bei bestimmten Themen eher selten.

 

Viele Grüße nun aus der Journalistenbude von TmoWizard’s Castle zu Augusta VindelicorumSchreiberling

Y gwir yn erbyn Y byd!

Mike, TmoWizard Zaubersmilie

CC BY-NC-SA 4.0 Richard Gutjahr: Blogger sind auch Journalisten! von TmoWizard ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.

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