Last Updated on 10 Jahren by TmoWizard
Werte Leserinnen und Leser,
hier zuerst einmal folgende Warnung:
Es gibt eine schwere Sicherheitslücke in SSLv3
Hier auch gleich die Entwarnung für SeaMonkey:
SSLv3 läßt sich in SeaMonkey sehr leicht deaktivieren!
Man geht einfach über das Menü „Bearbeiten“ auf „Einstellungen…“. Dort geht es weiter bei „Datenschutz & Sicherheit“ im Punkt „SSL“, wo man im Abschnitt „SSL-Protokollversionen“ den Haken bei „SSL 3.0“ heraus nimmt. Ein Neustart von SeaMonkey ist nicht notwendig, die Einstellung wird sofort übernommen! Ab SeaMonkey 32 (Gecko 35) wird das wohl nicht mehr nötig sein, da Mozilla das völlig veraltete Protokoll SSLv3 wohl komplett herausnimmt! Damit hat sich „Poodle“ von uns auch auch schon verabschiedet und wir kommen zum Tutorial für den Proxy.
Einen Proxy über ein Add-on einrichten!
Wie man einen Proxy ohne Add-on einrichtet habe ich ja in meinem entsprechenden Tutorial bereits erklärt, allerdings hat die Sache auch einen Haken. Wenn man mal schnell den Proxy wechseln will, dann darf man das umständlich über die Einstellungen machen. Ein direkter Wechsel ist nicht möglich, wodurch das Ganze natürlich nicht wirklich als komfortabel zu bezeichnen ist.
Wenn man aber schon mit SeaMonkey arbeitet, dann geht das ja mal gar nicht! Es muß einfacher und komfortabler gehen, also habe ich nach einer Lösung gesucht und auch eine gefunden. Vorher ist jedoch folgendes beachten:
Wenn ihr schon wie im ersten Tutorial beschrieben einen Proxy benutzt, dann kopiert euch bitte dringend die Liste der dort eingetragenen Seiten heraus. Diese könnten eventuell verloren gehen, was ja nicht in unserem Sinn ist!
Nun benötigen wir allerdings wieder einmal ein Add-on, welches man von einer der folgenden Quellen aus installieren kann:
MM3 ProxySwitch (Herstellerseite)
oder:
MM3 ProxySwitch (Mozilla Add-ons)
Nach einem Neustart von SeaMonkey erscheint nun das entsprechende Symbol unten in der Statusleiste und das Add-on ist bereit zur Benutzung, es müßen nur noch die verschiedenen Proxys eingerichtet werden. Dazu hat das Add-on einen eigenen Editor, den man über das Symbol aufrufen kann. In meinem Fall sieht das derzeit so aus:
[MM3-WebAssistant
http=127.0.0.1:8090
ssl=127.0.0.1:8090
ftp=127.0.0.1:8090
clear=cache
homepage=http://www.proxy-offline-browser.de/
]
[YaCy
all=127.0.0.1:8090
noProxy=localhost, 127.0.0.1, .fritz.box, .sska.de, .selfhost.de, .one.de, .startssl.com, .mywot.com, .cwsurf.de, .cwcity.de, .facebook.com, .derstandard.at, .heise.de, .twitter.com, .twimg.com, .blogspot.com, .blogspot.de, .blogger.com, .blogger.de, .scilogs.de, .plus.google.com, .ubuntuusers.de, .piratenpartei.de, .sueddeutsche.de, .rockantenne.de, .camp-firefox.de, .thunderbird-mail.de, .doubleclick.net, .gravatar.com, .ixquick.com, .schockwellenreiter.de, .google.com, .google.de, googlemail.com, .net-news-express.de, .arcor.de, .mozilla.org, .lawblog.de, .yacy.de, .yacy.net, .yacy-websuche.de, .campact.de, .dofollow.de, .yabusco.com, .browser-statistik.de, .mozdev.org, .getfoxyproxy.org, .antenne-bayern.de, .seamonkey.at, .schnelle-online.info, .blogvz.eu, .bloggerunited.de, .gravatar.com, .secure.gravatar.com, .creativecommons.org, .amazon.de, .space.net, .rockant.ivwbox.de, .itgrl.de, .winfuture.de, .fux.zuhage.de, .chatzilla.hacksrus.com, .sz.de, .buergerstimme.com, .stadt-bremerhaven.de, .scienceblogs.de, .writinghelps.com, .kubuntu-de.org, .spiegel.de, .freenode.net, .kde.org, .open-news-network.org, .gmane.org, .sylvis-blog.de, .itx.web.id
]
Ein Proxy ist hierbei immer zwischen den eckigen Klammern „[ ]“ konfiguriert, ich habe also zwei Stück eingetragen. Stimmt allerdings nicht, es wird in beiden Fällen mein eigener verwendet! Der erste Proxy (MM3-WebAssistant) ist von Haus aus schon eingetragen, nur die Portnummer (8090) habe ich anpassen müßen, da der ursprüngliche Port bei mir gesperrt ist.
Anhand der von mir dort eingetragenen Websites erkennt ihr schon, daß leider nicht alle mit einem Proxy umgehen können. Doch kommen zu einer entsprechenden Erläuterung des Ganzen.
Den Proxy einrichten!
Zuerst steht da in den Klammern immer der Name des jeweiligen Proxy, welchen ihr nach eurer eigenen Laune benennen könnt. Dieser Name wird euch dann in der Statusleiste angezeigt, so daß ihr jederzeit auf den von euch gewünschten Proxy wechseln könnt.
Hernach kommen dann die Protokolle, für welche der Proxy gelten soll. Hierbei gilt folgendes:
- http gilt für alle Websites die nicht gesichert sind
- ssl hingegen für alle https-Verbindungen wie z. B. eure Bank oder so
- socks bzw. socks4 sind eben für diese Protokolle gedacht
- ftp ist für entsprechende Server gedacht, auf denen ihr z. B. eure Homepage liegen habt
- all bedeutet für alle Protokoll den selben Proxy verwenden
- noProxy bedarf wohl keiner Erklärung
- clear=cache löscht den Cache des Browser, also ist hier Vorsicht geboten!
- homepage ruft die dort stehende Website auf
Zu ftp möchte ich noch dazu sagen, daß diese Einstellung natürlich auch für das Add-on FireFTP gilt!
(Die einzelnen Protokolle erkläre ich hier jetzt nicht, dafür gibt es im Internet genügend Informationen!)
Nun seid ihr also soweit gewappnet, daß ihr euch mit dem Add-on MM3 ProxySwitch z. B. einen anonymen Proxy einrichten könnt. Dazu könnt ihr natürlich die von mir im oben angegebenen ersten Tutorial verlinkte Liste verwenden oder ihr sucht euch eine andere aus, Möglichkeiten dafür gibt es ja wahrlich genügend in den Weiten des Internet.
Anhand meinen eigenen Proxy-Einstellungen seht ihr auch schon, warum ich mir dieses Tutorial überlegt habe. Ich verwende wie schon mehrmals im Castle erwähnt die dezentrale Suchmaschine YaCy, welche eben über diesen lokalen Proxy (127.0.0.1:8090) alle besuchten Websites in den Index aufnimmt! Das geht zwar auch über einen eigenen Crawler, dieser erzeugt aber eine viel zu hohe CPU-Auslastung, um dann noch vernünftig mit dem Rechner arbeiten zu können.
Mein Fazit:
MM3 ProxySwitch ist ein kleines Add-on, welches aber eine große Hilfe sein kann. Mit einem einfachen Klick ist es hier möglich, daß man zwischen verschiedenen Proxys wechseln kann. Das ist zum Beispiel nützlich, wenn ihr auf verschiedenen Seiten anonym unterwegs sein wollt. Auch habt ihr damit die Möglichkeit, einen bestimmten Proxy zu wählen, mit dem ihr die Sperren bei YouTube umgeht! Oder ihr verwendet wie ich YaCy als lokalen Proxy, um darüber die besuchten Webseiten zu indexieren.
Ich habe mich dabei bewußt für dieses Add-on entschieden, da es meiner Meinung nach am einfachsten zu konfigurieren ist. Außerdem ist die mehrsprachige Website des Add-ons sehr ausführlich und auch noch in deutsch, so daß wohl die meisten von euch nach einer kurzen Einarbeitung damit klar kommen müßten.
Nur eines fehlt mir dabei, aber das bieten auch andere solche Add-ons nicht. Es wäre äußerst praktisch, wenn man einfach mit der rechten Maustaste eine Website in die Liste einfügen könnte! Leider habe ich hierfür nichts gefunden, so daß man eben weiterhin mit „copy & paste“ arbeiten muß.
Viele Grüße nun aus TmoWizard’s Castle zu Augusta Vindelicorum
Mike, TmoWizard
SeaMonkey-Tutorial: #SSLv3 deaktivieren und einen Proxy mit Add-on verwenden von TmoWizard ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
2 Replies to “SeaMonkey-Tutorial: #SSLv3 deaktivieren und einen Proxy mit Add-on verwenden”