Last Updated on 13 Jahren by TmoWizard
Hallo zusammen!
Nachdem ich in meinem Artikel MATRIX Live – Zensur und Überwachung im Internet auf SOPA und PIPA hingewiesen habe ist es an der Zeit, sich einmal mit ACTA und den daraus resultierenden Folgen auseinander zu setzen.
Hierzu zitiere ich erst einmal einen Absatz aus dem Artikel Copyright-Abkommen: Warum Acta in den Papierkorb gehört vom 27.01.2012 im SPON:
Die Erfinder und Antreiber des Vertragswerks sind sich sicher: Nur Acta kann das „geistige Eigentum“ retten. Der internationale Vertrag soll einen „goldenen Standard“ für den Umgang mit und Maßnahmen gegen Urheberrechtsverletzungen festschreiben. Schon an diesem Punkt muss man skeptisch werden: Hat das heutige Urheberrecht nicht einige grundsätzliche Probleme? Ist es nicht von Grund auf faul? Acta steht für ein vollkommen irregeleitetes Verständnis von Urheberrecht, bei dem weder die Nutzer noch die Urheber im Mittelpunkt stehen, sondern die Rechteverwerter aus Hollywood, die Musikindustrie und andere übliche Verdächtige. Wer Acta will, stellt sich gegen jede Reformmöglichkeit beim Urheberrecht, das dieses dringend brauchen würde. Acta ist falsch.
Da stellt sich mir schon dann schon die Frage:
Wie sieht das eigentlich dann mit dem Zitieren aus?
Immerhin sind die Artikel ebenfalls „geistiges Eigentum“ und würden dadurch natürlich auch durch ACTA „geschützt“ werden! 8-O
Bei meinen eigenen Artikeln ist das ja kein Problem, wenn man sich an die von mir gewählte Creative Commons License hält.
Das große Problem an ACTA ist aber, daß für die Durchsetzung das komplette Internet überwacht und kontrolliert werden muß. Das bedeutet allerdings, daß sämtliche E-Mails, Websites, Blogs u.s.w. und auch jeglicher weiterer Datentransfer unter ständige Bewachung gestellt werden müßen! Es werden dadurch praktisch alle Teilnehmer des Internets unter Generalverdacht gestellt, herzlich willkommen in der wirklichen MATRIX!
Übrigens gibt es über ACTA ein interessantes Video auf YouTube, welches ich euch nicht vorenthalten möchte und deshalb hier verlinke:
Was ist ACTA? (startet leider automatisch!)
Das mit dem Truthahnrezept mag vielleicht etwas übertrieben sein, aber im Endeffekt wird es genau darauf hinauslaufen.
Schlimm an der ganzen Sache ist auch, daß die eigentlich Betroffenen, also die Urheber selbst, überhaupt keinen Nutzen davon haben! Es sind nur die sogenannten „Rechteverwerter“, die dadurch ihr Konto weiter aufstocken können. Die Musiker und so ziehen wieder mal den Kürzeren, ebenso wie wir Nutzer.
Welche weiteren Folgen wird es noch geben?
Eines dürfte klar sein: Solche eine schier unglaubliche weltweite Überwachungsmaßnahme braucht natürlich eine enorme Rechenleistung! Immerhin läuft das ja dauerhaft im Hintergrund ab, so daß auch eine riesige Energiemenge dabei verbraucht wird! Wer davon betroffen ist dürfte eigentlich klar sein, das sind nämlich wieder einmal wir Nutzer! Schließlich muß ja erst einmal die entsprechende Infrastruktur aufgebaut werden und es glaubt ja wohl niemand, daß die hinter ACTA stehenden Konzerne die Kosten dafür übernehmen.
Vor allem frage ich mich dabei ernsthaft, wie man das Ganze auch noch energieeffizent aufbauen möchte! Immerhin müßen dafür die ganzen Rechenzentren entsprechend angepaßt werden, was wohl auch nicht ganz billig ist. Ich denke nicht, daß die Kosten dafür von den Internetbetreibern übernommen werden. Auch diese Kosten dürften wohl wieder an uns Bürgern hängen bleiben, da diese natürlich irgendwie ausgeglichen werden müßen! Schließlich wollen die Betreiber ja Gewinn erzielen, was sich wohl auch an den Preisen bemerkbar machen wird.
Eine weitere Schwierigkeit sehe ich in der Datenübertragung selbst, die ja ständig überwacht werden muß. Ich nehme einmal an, daß sich ACTA auch auf die Geschwindigkeit des Datenverkehrs auswirken wird. Betroffen davon sind dann wohl hauptsächlich die Nutzer, bei denen z. B. nur DSL1000 oder noch weniger verfügbar ist. Bei denen dürfte sich der aus ACTA resultierende Geschwindigkeitsverlust wahrscheinlich drastisch bemerkbar machen, ebenso wie im mobilen Bereich über Smartphone und CO!
Eine ganz schlimme Sache an ACTA ist übrigens, daß sämtliche Verhandlungen darüber im Geheimen stattgefunden haben. Es ist sogar so, daß nicht einmal das Europäische Parlament genaueres drüber wußte! ACTA ist ein Handelsabkommen, das zwischen rein privaten Leuten und der Kontentmafia erdacht wurde und nun von den einzelnen Staaten unterzeichnet werden soll oder zum Teil sogar wurde. Wir normalen Bürger wurden wieder einmal völlig übergangen, ebenso wie die eigentlichen Urheber wie z. B. Künstler.
Wie viele „schwarze Koffer“ hier wohl den Besitzer gewechselt haben?
[EDIT:] Gerade ist mir noch folgendes dazu über den Weg gelaufen:
CDU-Politiker: Kampfansage an die „liebe Netzgemeinde“
Vielen herzlichen Dank Herr CDU-Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling für ihr Bekennerschreiben, in dem sie zugeben, daß es eigentlich nur um Überwachung und Kontrolle geht! Sie haben recht, es ist eine Klatsche für die Zivilisation! [/EDIT]
Mein Fazit zu diesem Thema:
Stoppt ACTA, SOPA & PIPA bevor es zu spät ist!
Grüße aus den geheimen Kammern von TmoWizard’s Castle
Euer Zauberadmin
Mike, TmoWizard
ACTA: Der Überwachungswahn geht in die nächste Runde! von TmoWizard ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
10 Replies to “ACTA: Der Überwachungswahn geht in die nächste Runde!”