Last Updated on 12 Jahren by TmoWizard
Liebe Leserinnen und Leser!
Ihr kennt ja sicher das Problem, daß man z. B. verschiedene Videos bei YouTube hier bei uns in Deutschland nicht betrachten kann. Das läßt sich ziemlich einfach dadurch umgehen, daß man über einen sogenannten Proxy surft. Nun bieten die meisten Computer-Magazine dafür eine Lösung durch ein Add-on für den Browser an, doch das ist weder beim Firefox noch bei SeaMonkey notwendig! Ich möchte euch hier also zeigen, wie ihr das ohne ein zusätzliches Add-on wie z. B. FoxyProxy einrichten könnt. Wie immer funktioniert dieses Tutorial natürlich auch mit Firefox, allerdings werde ich für diesen wieder keine Screenshots bringen. Hier geht es um SeaMonkey, Ende der Kommunikation! :twisted:
Dazu möchte ich noch kurz erklären, warum ich das nicht über ein Add-on mache. Es ist nämlich so, daß diese Add-ons ziemlich tief in die Struktur von SeaMonkey oder Firefox eingreifen. Bei Firefox ist es nicht ganz so wild, bei SeaMonkey haben diese Add-ons jedoch ziemlich gravierende Auswirkungen. Die in den Add-ons eingestellten Proxys gelten nämlich für die komplette Suite, wodurch meistens der Mail & Newsclient sein Fett abbekommt. Er funktioniert dann nämlich nur noch als Feedreader, Mails und News können nicht mehr abgefragt werden!
Das andere Problem betrifft dann auch den Firefox, wenn man die Add-ons ChatZilla und FireFTP installiert hat. Diese werden ebenfalls eingeschränkt bzw. kann man damit nicht mehr arbeiten! Bei SeaMonkey ist ChatZilla ja bereits dabei, bei Firefox kann man diesen IRC-Client nachträglich installieren. Mein eigener Chat ist darüber realisiert, er ist in der Sidebar über das Icon „IRC“ erreichbar. Übrigens wird hierfür demnächst ebenfalls ein Tutorial komme, aber das ist leider ein bißchen mehr Arbeit!
Auswahl des Proxy:
[UPDATE:]Als erstes braucht ihr natürlich die IP eines Proxy-Servers, ich empfehle da folgende Liste:
Kostenlose Proxyliste
(Neue Proxyliste, die alte hat nicht wirklich was getaugt!)
Ihr könnt euch zunächst einmal aussuchen, wo der Proxy stehen soll und welche Ports verwendet werden. Dank Edward Snowden verwende ich Ecuador als Standort, der Port ist egal. Beim Protokoll habe ich „HTTP“ abgewählt, da „HTTPS“ auch „HTTP“ versteht! Bei „Anonymität“ sollte klar sein, daß man diese so hoch wie möglich wählt! ;-) Zu „PlanetLab“ kann ich nichts sagen, darüber habe ich auf die Schnelle nichts gefunden! „Speed“ und „Connection Time“ sprechen ja schon für sich, „Slow“ braucht wirklich niemand! Ach ja: Keinen aus den USA oder gar Deutschland, wir wollen unseren Überwachern ja nicht auch noch in die Hände spielen! :twisted:
Wenn ihr also einen für euch passenden Proxy gefunden habt, dann geht ihr erst einmal zu den Einstellungen von SeaMonkey bzw. Firefox und dort auf „Erweitert“ –> „Proxies“ (Bei Firefox „Erweitert“ –> „Netzwerk“ –> „Einstellungen“):
Auf dem (Achtung: veraltet! Ich verwende inzwischen einen anderen Proxy) Screenshot seht ihr schon, wo ihr welche Daten eintragen müßt. Da es auch Seiten gibt, die mit einem Proxy nicht klar kommen oder langsam reagieren dürft ihr diese im Feld „Kein Proxy für:“ eintragen. Dabei solltet ihr auf die Schreibweise achten, die man auf meinem Screenshot sehr gut sehen kann. Sobald ihr nun auf den Button „Schließen“ klickt geht euer SeaMonkey auch schon über den Proxy in’s Internet! Ihr könnt das auch gleich mal prüfen, wenn ihr z.B. auf die Seite wieistmeineip.de geht. Dort wird euch angezeigt, welche IP ihr habt, welchen Browser ihr verwendet und aus welchem Land ihr nun angeblich kommt… Ich wußte gar nicht, daß Augsburg in Kenia Ecuador liegt! :mrgreen: [/UPDATE]
Nun kommen wir zu den oben erwähnten gesperrten Videos bei YouTube zurück, die nun normaler Weise nicht mehr gesperrt sind. Das prüfen wir doch am besten mit den Top-Ten von Chip.de, die ihr hier finden könnt:
Verboten: Top 10 der gesperrten YouTube-Videos
Eines möchte ich hier allerdings noch dazu erwähnen: Manche Seiten gehen nicht richtig mit einem Proxy! Ihr seht oben in meinem Screenshot, daß dort schon ein paar Seiten stehen. Manchmal kann es euch auch passieren, daß eine Meldung kommt von wegen die Seite enthält keine Daten oder so. Einfach die Seite neu laden, dann funktioniert sie wieder. Leider gilt das auch für mein Blog, weswegen ich CwCity.de und cwsurf.de in der Liste stehen habe. Ist ja eigentlich auch ziemlicher Unfug, wenn man den eigenen Blog über einen anonymen Proxy ansteuert! ;-)
Mein Fazit:
Man braucht kein zusätzliches Add-on, um über einen Proxy in’s Internet zu gehen. Das geht wirklich einfach mit den Mitteln von SeaMonkey und Firefox, das macht auch weniger Schwierigkeiten. Gerade für SeaMonkey mit seinem „Mail & Newsgroup“ und ChatZilla ist es wesentlich besser, wenn man einen Proxy mit Bordmitteln einrichtet. Die Add-ons so einzustellen, daß sie auch mit der Suite richtig funktionieren ist einfach viel zu umständlich und auch gar nicht notwendig!
Wenn es euch einfällt, dann könnt ihr auf diese Weise auch jeden Tag einen neuen Proxy aussuchen. Google solltet ihr übrigens wie ich auf die Liste setzen, andere Länder zensieren die Suche meistens zu sehr. Auch euren Router solltet ihr in die Liste aufnehmen, sonst könnt ihr nämlich keine Einstellungen mehr verändern! Für eine Fritz!Box tragt ihr einfach „.fritz.box“ ein, das genügt… natürlich ohne die „. Wichtig ist bei den Ausnahmen immer der Punkt am Anfang, sonst funktioniert das nicht!
Viel Spaß nun mit den nicht mehr gesperrten Videos
Viele Grüße aus dem derzeit eisigen Augsburg
Mike, TmoWizard
SeaMonkey Tutorial: So verwendet man einen Proxy-Server ohne Add-on [UPDATE] von TmoWizard ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
21 Replies to “SeaMonkey Tutorial: So verwendet man einen Proxy-Server ohne Add-on [UPDATE]”